Naturfotografie - Vögel
Jeder
Hobbyfotograf
hat
sicher
schon
einmal
mit
dem
Gedanken
gespielt,
in
das
spannende
Thema
Natur-
und
Tierfotografie
einzusteigen
und
selbst
Bilder
zu
schießen,
wie
man
sie
in
einschlägigen
Magazinen
oder
Bildbänden
finden
kann.
Oftmals
jedoch
ist
entweder
die
Hemmschwelle
zu
groß,
sich
an
das
Thema
heranzutrauen,
oder
aber
die ersten Ergebnisse sind einfach nicht mit dem vergleichbar, was man sich erwartet oder erhofft hat.
Meist
läuft
es
dann
darauf
hinaus,
dass
man
seiner
nicht
professionellen
Asnprüchen
genügenden
Ausrüstung
die
Schuld
gibt.
Dass
dem
ganz
und
gar
nicht
so
ist,
möchte
ich
in
diesem
Blogeintrag
etwas
näher
beleuchten
und
hoffentlich den ein oder anderen ermutigen, sich selbst an das Thema Vogelfotografie heranzuwagen.
Ran an die Vögel!
Als
erstes
stellt
sich
die
ganz
banale
Frage:
Wohin
denn,
um
Vögel
fotografieren
zu
können?
Oftmals
liegt
das
Gute
aber
ganz
nah,
und
so
möchte
ich
folgenden
Tip
geben,
mit
dem
jeder
sehr
schnell
erste
fotografische
Erfolge
erzielen kann:
Sucht
Euch
einen
nahegelegenen
Bagger-
oder
Badesee,
vielleicht
in
einem
Waldstück
gelegen.
Das
klingt
zunächst
abwegig,
aber
Ihr
könnt
Euch
sicher
sein,
dass
die
Fluchtdistanz
der
Wasservögel
an
solch
einem
lebahft
besuchten
Gewässer
viel
viel
niedriger
ist,
als
in
einem
abgelegenen
Naturschutzgebiet.
Besucht
man
das
Gewässer
noch
an
einem sonnigen Tag, hat man auch mit den Belichtungseinstellungen an der Kamera leichtes Spiel.
Welche Ausrüstung?
Zunächst
mal
kann
man
das,
was
wir
vorhaben,
nämlich
Vogelfotografie,
mit
jeder
vernünftigen
Systemkamera
durchführen,
egal
ob
Fourthirds,
APS-C,
Kleinbild,
ob
Spieglereflex
oder
spiegellos.
Wichtig
ist,
in
RAW
zu
fotografieren,
um
den
Bildern
auch
den
letzten
Schliff
verpassen
zu
können.
Von
der
Brennweite
her
sollte
aber
durchaus
im
Bereich
von
300mm
gearbeitet
werden.
Ich
unterscheide
an
dieser
Stelle
mal
drei
Kategorien
von
Teleobjektiven: Einsteigerobjektive, professionelle Objektive und High-End-Objektive:
Die
Einsteigerobejtive
haben
meist
eine
Lichtstärke
im
Bereich
von
f/4
bis
f/7
und
sind
Zooms
in
einen
Brennweitenbereich von um die 70mm bis 300mm. Preislich liegt man hier meist unter 500€.
Professionelle
Teles
sind
Festbrennweiten
wie
ein
300mm
f/4,
ein
200mm
f/2.8,
400mm
f/5.6
oder
Zooms
im
Bereich
von
150mm
bis
maximal
600mm
bei
Lichtstärken
meist
von
f/4,5-f/6.3.
Hier
leigt
man
im
Bereich
von
knapp unter 1000€ bis knapp über ca. 2000€.
High-End
Objektive
sind
lange,
lichtstarke
Teleobjektive
jenseits
der
500mm
Brennweite
und
mit
Lichtstärken
im
Bereich
von
f/2.8
bis
f/5.6.
Hier
beginnen
die
Preise
bei
ca.
5000€,
nach
oben
hin
kann
es
dann
aber
sehr
schnell
fünfstellig
werden.
Wer
mal
so
ein
Objektiv
in
der
Hand
halten
durfte
(oder
musste)
weiß,
die
ersten
beiden
Kategorien
sind
die
praktikabelste
Lösung,
und
der
Unterscheid
grade
von
der
zweiten
Kategorie
der
profesionellen
Teles
hin
zu
den
High-End-Objetiven
rechtfertigt
den
Gewichts-,
Kosten-
und
Handlingsaufwand
maximal
für
Personen, die mit Naturfotografie ihren Lebensunterhalt verdienen.
Also, schnappt Euch Eure Kamera mit dem längsten Telezoom, welches Ihr besitzt, und es kann losgehn.
Kameraeinstellungen
Ich
würde
Euch
raten,
benutzt
Euer
Objektiv
bei
möglichst
offener
Blende
und
am
langen
Ende
,
also
z.B
bei
300mm
und
f/5.6
oder
ähnlich.
Versucht,
die
ISO-Empfindlichkeit
so
einzustellen,
dass
Ihr
bei
einer
Belichtungszeit
von
rund
1/500
Sekunde
rauskommt.
Mit
den
heutigen
Bildstabilistaoren
ist
das
zielführender,
als
die
ISO-
Empfindlcihkeit
für
noch
kürzere
Belichtungszeiten
hoch
zu
drehen,
grade
wenn
Ihr
eher
eine
Einsteigerkamera
besitzt.
Den
Autofocus
stellt
Ihr
auf
kontinuierlich,
so
dass
er
stets
Euer
Ziel
scharf
im
Auge
behält.
Aktiviert
die
Serienbildfunktion,
so
dass
Ihr
mehrere
Aufnahmen
schießt,
so
lange
der
Auslöser
gedrückt
ist.
Dies
kann
die
Ausbeute
an
scharfen
Bildern,
auf
denen
das
Tier
eine
gute
Pose
einnimmt,
dramatisch
verbessern.
Drei
bis
fünf
Aufnahmen pro Schuss reichen für‘s erste.
On Location
Macht
Euch
an
dem
von
Euch
ausgesuchten
See
erstmal
mit
den
Gegebenheiten
vertraut,
oftmals
gibt
es
fotogene
Schilfgürtel,
die
einen
besseren
Hintergrund
abgeben
als
der
Kleinkinderstrand
mit
plantschenden
Babies,
Mammas
und
bunten
Schwimmtieren.
Irgendwelche
Entenarten,
Graugänse,
Schwäne,
Haubentaucher
oder
Blässhühner
finden
sich
eigentlich
in
jedem
Badeweiher,
den
ich
kenne,
also
genug
potenzielle
Fotomodels.
Bewegt
Euch
langsam
auf
die
Tiere
zu,
vermeidet
ruckartige
Bewegungen.
Zur
Not
kann
man
am
Badesee
Wasservögel
durchaus
mal
mit
altem
Brot
ein
wenig
anfüttern,
das
tun
andre
zur
Genüge.
In
der
freien
Wildbahn
sollte
man
dies
jedoch
nicht
tun.
Versucht,
bei
der
Tierfotografie,
auch
wenn
man
zu
Anfangs
aufgeregt
ist,
weil
man
den
Vogel
ja
erwischen
will,
trotzdem
die
Bildgestaltung
nicht
zu
vergessen:
Der
Horizont
-
also
in
der
Regel
die
Wasserlinie
-
sollte wirklich waagrecht liegen und das Tier sollte sich optisch ins Bild hinein bewegen.
Der professionelle Bildlook
Natürlich
möchtet
Ihr
Bilder
schießen,
die
mit
denen
vergleichbar
sind,
die
man
in
großformatigen
Kalendern,
Bildbänden
oder
auch
Naturzeitschriften
findet.
Das
funktioniert
auch
mit
einfacheren
Einsteigertelezooms,
wenn
man einige Grundregeln beachtet.
Erster
und
wichtigster
Grundsatz:
Geht
auf
Augenhöhe
mit
Eurem
Motiv,
sprich,
Ihr
solltet
aus
einem
möglichst
tiefen
Standpunkt
heraus,
eventuell
knapp
über
der
Wasseroberfläche,
Euer
Motiv
anvisieren,
und
nicht
aus
der
Vogelperspektive, auch wenn es hier um Vögel geht. Das folgende Beispiel soll den Unterschied vor Augen führen:
Das
erste
Bild
ist
zwar
tadellos
scharf,
aber
von
oben
aufgenommen,
wodurch
der
Abstand
des
Vogels
zum
Hintergrund
nicht
groß
genug
werden
kann,
dass
er
auch
wirklich
unscharf
werden
kann,
wodurch
der
Vogel
erst
gut
zur
Geltung
käme.
Das
Schilf
beim
zweiten
Bild
hingegen
ist
rund
zwei
Meter
von
der
Beutelmeise
entfernt
und
kann daher schön in die Unschärfe gebracht werden.
Als
nächtes
ist
es
wichtig,
zu
warten,
bis
das
Tier
weit
genug
vom
Hintergrund
-
also
zum
Beispiel
dem
Schilf
-
entfernt
ist.
Als
Faustregel
gilt,
dass
der
Hintergrund
mindestens
doppelt
so
weit
vom
Fotografen
entfernt
sein
sollte,
wie
das
Tier.
Nur
dann
ist
es
möglich,
den
Hintergrund
durch
Öffnen
der
Blende
unscharf
werden
zu
lassen
und
den
Vogel
schön
freizustellen.
Wenn
ein
Vogel
zehn
Meter
entfernt
ist
und
er
beispielsweise
einen
halben
Meter
vor
dem
Schilf
umherschwimmt,
schafft
es
kein
Objektiv
der
Welt,
deb
Vogel
scharf
und
gleichzeitig
das
Schilf
unscharf
abzubilden,
das
ist
pure
Physik
und
da
hilft
auch
kein
600mm
f/4
für
fünfzehntausend
Euro.
Im
nachfolgenden Besipiel ist eine Wasserralle in einer derartigen Aufnahmesituation gezeigt.
Man
sieht
schön,
dass
hier
der
Hintergrund
fast
keine
Unschärfe
zeigt
und
somit
der
Vogel
vor
den
unruhigen
Schilfhalmen
nicht
wirklich
gut
zur
Geltung
kommt.
Die
Nilgans
im
nächten
Bild
besipielsweise
befand
sich
5m
vom
Fotografen
entfernt,
der
Schilfgürtel
am
oberen
Bildrand,
welcher
rund
10m
hinter
der
Gans
war,
ist
dadurch
bereits
so unscharf, dass er kaum mehr zu erkennen ist!
Man
sieht
an
diesen
beiden
Bildern
eindrucksvoll,
wie
durch
einen
weiter
entfernten
Hintergrund
die
Bildwirkung
drastisch
verbessert
werden
kann.
Beide
Bilder
sind
übrigens
mit
der
selben
Kamera
und
dem
selben
Objektiv
aufgenommen,
nur
wurde
beim
ersten
Bild
ein
1,4-fach
Telekonverter
benutzt,
der
aber
auf
die
Schärfentiefe
keinen Einfluss hat.
Ein
weiterer
Tip,
um
Schwimmvögeln
auf
Augenhöhe
begegnen
zu
können:
wagt
Euch
ins
Wasser,
an
einem
Badesse
meist
kein
Problem.
Sucht
Euch
eine
flache
Uferstelle,
geht
mit
der
Kamera
knie-
oder
hüfttief
ins
Wasser
und
beugt
Euch
so
weit
in
die
Hocke,
dass
die
Kamera
knapp
über
der
Wasseroberfläche
ist.
Damit
erzielt
man
einen
tollen
Tiefeverlauf
in
der
schnell
unscharf
werdenden
Wasseroberfläche
und
bekommt
wirklich
tolle
Perspektiven.
Wenn
man
nun,
wie
beim
nachfolgenden
Schwanenbild,
gegen
die
tief
stehende
Sonne
fotografiert,
kann
man
den
Bildern noch eine zusätzliche interessante Dimension hinzufügen.
Das
letzte
Bild
zeigt
eine
Graugans
mit
einer
ganzen
Schar
junger
Küken.
Da
ich
hier
an
einem
viel
besuchten
Badesee
unterwegs
war
und
die
Tiere
so
etwas
wie
Fluchtdistanz
praktsich
nicht
kannten,
war
dieses
Foto
mühelos
möglich.
Man
musste
nur
knietief
ins
Wasser
und
in
die
Hocke
gehn,
was
im
Sommer
mit
einer
Badehose
vollkommen
unproblematisch
ist.
Hier
konnte
ich
den
Tieren
so
nahe
kommen,
dass
ich
sogar
den
Zoom
auf
270mm Brennweite zurücknehmen musste.
Man
sieht
also,
dass
man
mit
relativ
überschaubarem
Aufwand
unter
Berücksichtigung
einiger
Grundregeln
auch
mit
erschwinglichem
Equipment
und
unter
gemütlcihen
Freizeitbedingungen
durchaus
vorzeigbare
Wildlife-Fotos
hinkriegen kann. Man muss sich nur trauen und immer wieder üben und auf Fototour gehen.